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Sprachkursangebot zum Erlernen indigener Sprachen

Bewerbung des Sprachkurses "Yukatekisches Maya" im Wintersemester 2021/22

Bewerbung des Sprachkurses "Yukatekisches Maya" im Wintersemester 2021/22
Bildquelle: Harald Thomaß/CeDis

Am Lateinamerika-Institut sind Kurse zum Erlernen indigener Sprachen seit Jahrzehnten fest in das Lehrangebot integriert. Die Kenntnis indigener Sprachen Lateinamerikas ist eine wichtige Voraussetzung dafür, sich Äußerungen einer uns fremden Kultur angemessen zu nähern und entsprechende soziale Konstruktionen und kulturspezifische Kontexte zu verstehen. Hier steht die Überwindung eurozentristischer Herangehensweisen im Mittelpunkt, wie etwa das Aufbrechen eindimensionaler Sichtweisen unserer eigenen Kultur auf Sprache(n) und Kommunikationssituationen, die vor allem von Schriftsprache und formeller Schulausbildung geprägt sind. Dieser Ansatz ist die Voraussetzung für die Entwicklung von interkultureller Kommunikationskompetenz.

Studierende des Masters Interdisziplinäre Lateinamerikastudien können den zweisemestrigen Sprachkurs im Wahlbereich belegen. Das aktuelle Sprachkursangebot umfasst folgende indigene Sprachen:

Yukatekisches Maya

Yukatekisches Maya ist mit 750.000 aktiven Sprecher*innen eine lebendige Sprache, die verschiedene Lebenswelten auf
der Halbinsel Yukatan prägt. Ziel des zweiteiligen Kurses ist es einfache Texte lesen und verstehen zu können. Das yukatekische Maya wird ethnografisch und soziolinguistisch eingeordnet, so dass den Studierenden nicht nur sprachliche Kompetenzen vermittelt werden, sondern auch der ethnografische Kontext.

Quechua

Grundverständnis für die grammatischen Strukturen des modernen gesprochenen Quechua im Zusammenhang mit der Lebenswelt und der Welterfahrung der indigenen Bevölkerung bildet den Schwerpunkt des Seminars. Quechua wird von ca. 10 Mio. Menschen im andinen Großraum gesprochen. Auch in Deutschland leben Quechua Sprecher*innen. Koloniale Texte, moderne Lieder und Erzählgut bilden die Arbeitsgrundlage. Mündliche Überlieferung als Enkulturationsinstrument und die Problematik der Verschriftung oraler Sprachen werden thematisiert sowie ergänzende Materialien für weitere Forschungs- und Anwendungsperspektiven zu Quechua und indigenen Sprachen Amerikas empfohlen. In diesem Zusammenhang wird die interkulturelle Kommunikationskompetenz in den Vordergrund gestellt.