Einstein Research Fellowship von Stefan Rinke
News vom 16.09.2015
Stefan Rinke wurde von 2013 bis 2015 als erster Research Fellow der Einstein Stiftung Berlin gefördert (Video). Während des zweijährigen Fellowships forschte er am Ibero-Amerikanischen Institut in Berlin zu Lateinamerika im Ersten Weltkrieg aus globalgeschichtlicher Perspektive. Seinen Lehrstuhl übernahm in dieser Zeit sein Fachkollege Nikolaus Böttcher.
Dank der Förderung konnte Rinke sein Forschungsprojekt umsetzen und die Monographie Im Sog der Katastrophe. Lateinamerika und der Erste Weltkrieg (Frankfurt: Campus, 2015) vorlegen. Zurzeit sind Übersetzungen ins Englische und Spanische in Vorbereitung.
Darüber hinaus entstanden mehrere Sammelbandbeiträge und Artikel in renommierten Zeitschriften:
„‘Ein Drama der gesamten Menschheit‘: Lateinamerikanische Perspektiven auf den Ersten Weltkrieg“, in: Geschichte und Gesellschaft 40 (2/2014), S. 287-307.
„‘Ein monströses Attentat gegen die menschliche Kultur‘: Der Kriegsausbruch 1914 in Lateinamerika“, in: Jürgen Angelow und Johannes Großmann (Hg.), Wandel, Umbruch, Absturz: Perspektiven auf das Jahr 1914 (Stuttgart: Steiner, 2014), S. 29-41.
„The Reconstruction of National Identity: German Minorities in Latin America during the First World War”, in: Nicola Foote und Michael Goebel (Hg.), Immigration and National Identities in Latin America (Gainesville: University Press of Florida, 2014), S. 160-181.
„Thunderstorm and Lightning: A First Look at Latin America and the First World War“, in: Helmut Bley und Anorthe Kremers (Hg.): The World During the First World War (Essen: Klartext, 2014), S. 79-88.
Außerdem koordinierte Rinke ein Zeitschriftensonderheft:
„América Latina y la Primera Guerra Mundial, nuevos estudios, nuevas interpretaciones”, in: Iberoamericana 14 (53/2014), S. 87-164.
Zudem wirkte er in der International Encyclopedia of the First World War 1914-1918-online mit. Rinke verfasste mehrere Einträge und koordinierte die Beträge in der Sektion zu Lateinamerika.
Der Historiker präsentierte seine Forschungsergebnisse auf zahlreichen internationalen Kongressen. In Hannover war er Mitorganisator des von der Volkswagen-Stiftung geförderten Symposiums „The World During the First World War“. Er hielt Vorträge zu seinem Thema in Barcelona, Berlin, Bielefeld, Brasília, Campinas, Cuenca, Halle, Hannover, Mexiko-Stadt, Peking, Porto Alegre, Quito, Santiago de Chile und Valdivia.
Auch in die Lehre brachte Rinke seine Forschungen ein. Am Lateinamerika-Institut (LAI) entstehen mehrere Master-Arbeiten und Promotionen, die in einem direkten Zusammenhang dazu stehen. Eine mehrsemestrige Lehrforschungsveranstaltung im LAI führte zu einer Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Ibero-Amerikanischen Institut entstand. Im Rahmen dieser mehrmonatigen Ausstellung, die von seinen Studierenden mitgestaltet wurde, wurden die neuesten Forschungsergebnisse zur Geschichte Lateinamerikas während des Ersten Weltkrieges einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Die Ausstellung wurde von einer Vortragsreihe zum Themenschwerpunkt „1914.Aufbruch.Weltbruch“ der Stiftung Preußischer Kulturbesitz begleitet und wanderte u.a. nach Costa Rica, wo sie ebenfalls sehr erfolgreich war. Darüber hinaus war sie Teil des Begleitprogramm des von Rinke organisierten Kongresses der AHILA (Asociación de Historiadores Latinoamericanistas Europeos), der im September 2014 in Berlin stattfand und mehr als 1000 Teilnehmer vor allem aus Lateinamerika anzog. Es handelte sich um den größten Lateinamerikanistenkongress in der Geschichte Deutschlands.