Springe direkt zu Inhalt

Holle Ameriga Meding, M.A.

Foto_Meding

Freie Universität Berlin

ZI Lateinamerika-Institut

Wissenschaftliche Projektmitarbeiterin

Geschichtsvermittlung durch Unterhaltungsmedien in Lateinamerika. Labor für Erinnerungsforschung und digitale Methoden

Holle Meding ist eine deutsche Historikerin und forscht im Bereich der Digital Humanities. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Anwendung digitaler Methoden und neuronaler Netzwerke in den Geschichtswissenschaften sowie auf der Untersuchung des historischen Framings in den Medien. Darüberhinaus beschäftigt sie sich mit der Geschichte der auslandsdeutschen Sekte Colonia Dignidad im südlichen Chile, die während der Militärdiktatur unter Augusto Pinochet (1973-1990) mit dem chilenischen Geheimdienst kooperierte und in der schwere Menschenrechtsverbrechen verübt wurden. Seit 2021 arbeitet sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Freien Universität Berlin im Forschungsprojekt GUMELAB.

Studium

2018 - 2020: Geschichtswissenschaften, M.A. - Freie Universität Berlin

2017 - 2020: Interdisziplinären Lateinamerikastudien, M.A. - Freie Universität Berlin

2014 - 2017: Regionalstudien Lateinamerika, B.A. - Universität zu Köln

Akademischer Werdegan

Seit 04/2021: Wissenschaftliche Mitarbeiterin im BMBF-Forschungsprojekt: Geschichtsvermittlung durch Unterhaltungsmedien in Lateinamerika. Labor für Erinnerungsforschung und digitale Methoden - GUMELAB

2020 - 2021: Wissenschaftliche Hilfskraft der Historischen Forschungsstelle. Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS)

2018 - 2020: Studentische Hilfskraft im DFG-Förderprojekt: Deutsche Polizeihilfe für Lateinamerika (1949 - 1989): Umfang, Praxis und transnationale Verflechtungen, LAI, Freie Universität Berlin

2016 - 2017: Studentische Hilfskraft der Sprachlichen Informationsverarbeitung, Universität zu Köln

Stipendien und Fellowships

2023 - Forschungs- und Gastaufenthalt am German Historical Institute's Pacific Office an der University of California, Berkeley

2022 - Forschungs- und Gastaufenthalt an Facultad de Comunicación e Imagen der Universidad de Chile

2018 - Auslandssemester am El Colegio de México (Mexiko-Stadt): Promotionsstudiengang Geschichte, gefördert vom DAAD

2016 - Auslandssemester an der Universidad Alberto Hurtado (Santiago de Chile), gefördert vom DAAD

Auslandsaufenthalte

2023 - Forschungs- und Gastaufenthalt am German Historical Institute's Pacific Office an der University of California, Berkeley

2022 - Citizen Science-Dialogreise in Kolumbien (Bogotá, Medellín, Cali)

2022 - Forschungs- und Gastaufenthalt an Facultad de Comunicación e Imagen der Universidad de Chile. Feldforschung zur Rezeption chilenischer Serien über die Militärdiktatur

2018 - Forschungsaufenthalt am Instituto de Historia de Cuba

2018 - Studien- und Forschungsaufenthalt in Mexiko-Stadt (El Colegio de México)

2016 - 2017 - Auslandssemester in Santiago de Chile (Universidad Alberto Hurtado) und Feldforschung in der Villa Baviera (ehem. Colonia Dignidad)

Dissertationsprojekt: Zwischen Kommerz und Deutungsanspruch. Geschichtsvermittlung durch Unterhaltungsmedien in Chile

Unter Fokussierung auf Serien über die Militärdiktatur untersucht die Dissertation die massenmediale Vermittlung von historischen Narrativen in Chile. Dabei sollen Thematik, Darstellungsformen, Entwicklungsprozesse und Zuschauerresonanz erfasst und analysiert werden. Auf der konzeptuellen Ebene sind die historisch-inhaltliche Ausrichtung der Serien, die jeweilige Zielgruppe und Intentionalität, einschließlich kommerzieller Erwägungen zu erörtern. Die hierauf aufbauende performative Untersuchungsebene vollzieht Inszenierung, darstellerische Mittel, Seriendesign und Genrespezifika nach und dient der methodenkritischen Bewertung von Authentifizierungs- und Dramatisierungsstrategien. In einem weiteren Schritt sind externe Einflussnahmen auf Schwerpunktsetzung, Gestaltung und Aussagen zu identifizieren, insbesondere bei Produktionen, hinter denen staatlich finanzierte Fernsehsender mit einem öffentlichen Bildungsauftrag stehen. Unter Berücksichtigung dieser gewonnenen Daten soll schließlich auf einer dritten Ebene die Wirkkraft der historisch-fiktionalen Darstellung auf das Geschichtsbild der Zuschauer gemessen werden. Dazu wird das Meinungsspektrum zu den Serienepisoden in den sozialen Netzwerken ermittelt. Punktuelle, zumeist zeitnahe Aussagen zu Serienereignissen, Protagonisten und Kontexten sind dabei zu erfassen, seien sie sachkritisch, reflexiv oder emotional. Zu diesem Zweck werden Algorithmen entwickelt, um Massendaten aus sozialen Netzwerken, vorwiegend Twitter, in automatisierten Verfahren (Natural Language Processing, NLP) zu filtern und zu kategorisieren, so dass sie im Anschluss einer quantitativen und qualitativen Auswertung unterzogen werden können. Das spezifische Diskursformat des sozialen Mediums soll über dessen empirische Aufschlüsselung belegen, welche Narrative nutzerseitig angenommen oder abgelehnt werden und ob das Geschichtsbild der Zuschauer im Ausstrahlungszeitraum messbaren Änderungen unterliegt. Ziel ist es, anhand der gewählten Fallbeispiele eine Relation zwischen eingesetzten Mitteln und erreichten Zielen herzustellen.

Monographien

Meding, Holle Ameriga, "Nach Chile, um den Menschen zu helfen...". Die Anfänge der Colonia Dignidad (1961-1970), (Wissenschaftlicher Verlag Berlin, 2019

Artikel

  • Framing the Dictatorship: Uncovering correlations of archetypes in TV series using computational history (2024, in Vorbereitung)
  • mit Juan Pablo Sánchez Sepúlveda: Cine, televisión y política: Producciones histórico-ficcionales sobre la dictadura militar chilena y su impacto en el espacio público (2024, in Vorbereitung)
  • mit Hannah Müssemann: “Volvimos a Los 80 sin querer“. Una serie de televisión como puente hacia el pasado chileno, in: Hispanorama, 182, November 2023 (im Druck)