Zwischen Protest und trabajo territorial. Soziale Bewegungen in Argentinien auf der Suche nach anderen Räumen
Martina Blank – 2009
Wo wird Politik gemacht und von wem? Was bedeutet dies für die Handlungsperspektiven zivilgesellschaftlicher Akteure? Das sind die zentralen Fragen, denen in diesem Buch am Beispiel der Verortungslogik neuer sozialer Bewegungen in Argentinien nachgegangen wird. Auf den Spuren des sogenannten trabajo territorial folgt die Autorin zentralen Akteuren der Massenproteste des Jahreswechsels 2001/2002 in Buenos Aires zu den anderen Orten ihrer politischen Arbeit im barrio. Damit erschließt sie ein Universum politischer Bezüge und Aktivitäten, das mit den gängigen politikwissenschaftlichen Zugriffen oft allzu leicht übersehen wird. Die Verortungslogik der sozialen Bewegungen erweist sich dabei als Teil einer weitaus umfassenderen räumlichen Restrukturierung des Politischen, die sich unseren bisherigen Modellen politischer Maßstabsebenen entzieht. Wir haben es mit neuen, vielgestaltigen, dezentrierten Gefügen politischer Räume zu tun, die nur noch begrenzt durch den territorialen Nationalstaat geformt werden. Diese neuen politischen Landschaften zu kartographieren, ist das zentrale empirische und methodische Anliegen des Buchs.