Food for Justice: Power, Politics, and Food Inequalities in a Bioeconomy
News vom 17.04.2019
Die Nachwuchsgruppe Food for Justice untersucht normative Fragen von Ungleichheit und Gerechtigkeit, Rechte und Demokratie, die in Diskursen um die Frage "Wie werden wir die Welt ernähren?" aufkommen. Es gibt eine zunehmende Politisierung in der Produktion, dem Vertrieb und dem Konsum von Nahrungsmitteln, da die Beziehungen der Nahrungsmittelherstellung durch wirtschaftliche, soziale, politische, kulturelle und ökologische Ungleichheiten strukturiert sind. Die Bürger nehmen zunehmend das globale Ernährungssystem als Teil der historischen Ursachen der ökologischen Krise und des anhaltenden Hungers in der Welt wahr. Obwohl die Gründe dafür lange bekannt sind neigt die Forschung zur Ernährungssicherheit und Bioökonomie dazu, auf Althergebrachtes zu vertrauen: Sie sucht nach technologischen Festsetzungen für ein gewinnorientiertes Modell bei gleichzeitiger Ausbeutung der lebenden Materie. Was zur Vertiefung der Debatte benötigt wird, ist mehr Wissen darüber, welches Nahrungsmittelsystem sich Bürger wünschen, welche Lösungen bereits vorhanden sind, die soziale Anliegen ansprechen, und wie öffentliche Politiken auf ein faires und nachhaltiges Ernährungssystem umgeleitet werden können. Food of Justice kombiniert theoretische Perspektiven auf globale Ungleichheiten mit der sozialen Bewegungsforschung in Bezug auf Nahrungsmittelgerechtigkeit und wird Herausforderungen und Lösungen sowohl in Europa/Deutschland als auch in Lateinamerika/Brasilien untersuchen. Food for Justice befasst sich mit der sozialen Mobilisierung, die auf Ungerechtigkeiten im Ernährungssystem abzielt, und mit sozialen und politischen Innovationen, die auf Ungleichheiten eingehen, die die Ernährungssicherheit untergraben, wie Klasse, Geschlecht, Race, Ethnizitäten und Nationalität.
Zeitraum: 2019 - 2023
Leitung: Jun.-Prof. Dr. Renata Motta, Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin
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