Pestizide bieten viele Möglichkeiten, um verschiedene Dimensionen der Ungleichheit in der Ernährung zu verstehen: chemische Umweltverschmutzung und Gesundheitsprobleme, die die Landarbeiter und die umliegenden Gemeinden betreffen, Umweltrassismus, der Verlust von Biodiversität und der Beitrag zum Klimawandel durch Chemikalien, die auf fossilen Brennstoffen basieren.
Kämpfe um Pestizide sind gekennzeichnet durch Wissensasymmetrien hinsichtlich ihrer Sicherheit und geschlechtsspezifischer Politisierung, da Frauen in der Regel die Last der Krankenpflege und des Kampfes gegen die Kontamination übernehmen. Globale Ungleichheiten drücken sich darin aus, dass die meisten gefährlichen Pestizide in ihren Produktionsländern verboten sind, aber in Entwicklungsländern verkauft werden.
Dieser Workshop wird Forschungsergebnisse von Larissa Bombardi, Renato Balbim und Renata Motta diskutieren. Ziel ist es über die Möglichkeiten der interdisziplinären Forschung zu Pestiziden und darüber hinaus zu sprechen.
Programm:
09h00 - ERÖFFNUNG - Prof. Renata Motta | Food for Justice, Freie Universität Berlin
09h30 - VORTRÄGE
- Kartographie der Pestizide in Brasilien und Verbindungen zur Europäischen Union, von Larissa Mies Bombardi | Universidade de São Paulo
- Macht und Politik von Nahrung und Pestiziden. Kreative Zerstörung in Brasilien, von Renato Balbim | University of California Irvine & Institut für angewandte Wirtschaftsforschung in Brasilien IPEA
11h00 - DEBATTE
12h00 - SCHLUSS
Referenten:
Larissa Bombardi ist seit 2007 Professorin in der Abteilung für Geographie an der Universidade de São Paulo. Sie hat einen Doktortitel in Humangeographie (USP) und ist Autorin des 2017 erschienenen Buches "A Geography of Agrotoxins Use in Brazil and its Relations to the European Union". Sie war Post-Doktorandin an der Federal Fluminense University (Brasilien) und der Strathclyde University (Schottland). Seit über zehn Jahren forscht sie zum Einsatz von Pestiziden und hat mehrere Artikel und Interviews zu diesem Thema in nationalen und internationalen Zeitschriften und Medien veröffentlicht.
Renato Balbim ist Visiting Scholar an der University of California Irvine. Er hat einen Doktortitel in Humangeographie von der Universidade de São Paulo. Er ist Senior Research and Planning Advisor am Institut für angewandte Wirtschaftsforschung IPEA, ehemaliger Direktor für Stadtplanung - Ministerium für Städtentwicklung (Brasilien), ehemaliger Koordinator für Stadtsanierung - Ministerium für Städtentwicklung (Brasilien), Senior Consultant bei Cities Alliance - Weltbank (Brasilien). Er hat als Herausgeber und Autor zehn Bücher über Stadt- und Regionalentwicklung veröffentlicht sowie mehrere Artikel in Fachzeitschriften und Büchern publiziert.
Zeit & Ort
09.12.2019 | 09:00 - 12:00
Boltzmannstraße 1, 14195 Berlin
Weitere Informationen
nicolas.goez@fu-berlin.de
Schlagwörter
- Environment
- Food for Justice
- Gender
- Global Inequalities
- Pesticides