Porträt Paco Ignacio Taibo II
Der mexikanische Schriftsteller und Historiker wurde 1949 im spanischen Gijón geboren und zog mit seinen Eltern – sein Vater ist der bekannte Journalist Paco Ignacio Taibo I – als Achtjähriger nach Mexiko. Dort studierte er zunächst Literatur, Soziologie und Geschichte und erlebte die 68er-Bewegung hautnah und aktiv als Student – nachzulesen in dem 1991 verfassten Büchlein 68, auf deutsch erschienen unter dem Titel 1968 / Gerufene Helden. Neben seiner Popularität als Autor surreal anmutender Krimis ist Taibo vor allem berühmt geworden als historischer Chronist linker Geschichte und Lebensläufe. Seine Biographie des Che Guevara (auf deutsch erschienen 1997) gilt als Standardwerk, auch die Monumentalbiographie des Revolutionshelden Pancho Villa (2006) wurde insgesamt über 100.000 Mal verkauft. Auf Einladung des Subcomandante Marcos verfasste er mit diesem den Episodenroman Unbequeme Tote (2005). Einmal im Jahr organisiert Taibo in seiner Geburtsstadt Gijón die „Semana Negra“, ein internationales Krimifestival. Wenn er nicht gerade auf einer Lesereise ein neues Buch vorstellt, lebt und schreibt er im traditionsreichen Condesa-Kiez von Mexiko-Stadt.
Mareike Lühring / Sherin Abu-Chouka