Porträt José Revueltas
Der mexikanische Schriftsteller wurde 1914 in eine Künstlerfamilie geboren. Schon als Vierzehnjähriger trat er der Kommunistischen Partei Mexikos (PCM) bei, wurde wegen seiner Kritik an den bürokratischen Strukturen jedoch 1943 ausgeschlossen. Im Jahr 1961 begründete er die Spartakistische Liga und später die Sozialistische Volkspartei (PPS), aus der er jedoch wegen parteiinterner Kritik ebenfalls ausgeschlossen wurde. Vom ersten Tag an solidarisierte sich der damals schon 54jährige mit der Mobilisierung der mexikanischen Studierenden. Seine großen Themen waren die universitäre Selbstverwaltung und die direkte Demokratie. Wenige Wochen nach dem Massaker von Tlatelolco wurde Revueltas Mitte November verhaftet und saß zweieinhalb Jahre im berüchtigten "Schwarzen Palast" ein, dem Gefängnis von Lecumberri, wo er politische Schulungen für seine Mithäftlinge organisierte und schriftstellerisch tätig war. Im Mai 1971 wurde er auf Bewährung entlassen. Er starb 1976 an den Spätfolgen eines vierzigtägigen Hungerstreiks im Gefängnis. Zwei Jahre nach seinem Tod wurde seine Textsammlung Mexiko 1968: juventud y revolución veröffentlicht.
Sherin Abu-Chouka / Anne Huffschmid