Kulturen und Macht
Kulturkonzepte sind Schlüssel für das Verständnis der Beziehungen zwischen Tradition und Moderne, sie organisieren die Globalisierungsdebatten. Der Einfluss der modernen Kommunikationsmedien bestimmt nachhaltig die Polemik über Elite-, populäre und Massenkultur, die Beziehungen von Bild und Text, die Herausbildung von Identitäten. In diesem Kontext diskutierten die Teilnehmer/innen des Seminares „Kulturen und Macht“ im Sommersemester 2007 Konzepte, mit denen die Kultur- und Sozialwissenschaften auf die Herausforderungen dieser gesellschaftlichen Prozesse reagieren. Die Macht- und Differenzstrukturen in lateinamerikanischen Gesellschaften wurden dabei besonders berücksichtigt.
Den Einstieg in die Diskussion um „Kulturen und Macht“ bot das in Deutschland umstrittene Thema „Leitkultur“. Das damit verbundene Kulturkonzept geht von einem homogenen Kulturverständnis aus und lässt Differenzen nicht zu. Verschiedene Formen einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Kulturkonzepten wird unter der Überschrift „Wissenskulturen“ reflektiert. In diesem Rahmen werden das Selbstverständnis und die Entstehungsgeschichten der US-amerikanischen und britischen Cultural Studies, der lateinamerikanischen Estudios Culturales und der deutschen Kulturwissenschaften diskutiert. Die Abkehr von einem homogenen, ganzheitlichen Kulturverständnis führte zur Diskussion „kultureller Zwischenräume“. Unter dieser Überschrift werden kultur- und sozialwissenschaftliche Konzepte von Hybridisierung, Transkulturalität und Third Space vorgestellt, die auf kulturell unterschiedliche Weise Macht- und Differenzverhältnisse reflektieren.
Diese Homepage wurde unter der Leitung von Dr. Karoline Noack und Dr. Stephanie Schütze von einer Gruppe von Master- und Magister-Studierenden erstellt und soll in den nächsten Jahren im Rahmen des interdisziplinären Masterstudienganges „Interdisziplinäre Lateinamerikastudien“ weiter ausgebaut werden.
[K. Noack und S. Schütze]