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Dr. Julia Haß

Foto Julia

Freie Universität Berlin

ZI Lateinamerika-Institut

Altamerikanistik/ Kulturanthropologie

Adresse
Rüdesheimer Str. 54-56
Raum 234
14197 Berlin

Akademische/ berufliche Positionen

  • Seit 09.2023 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Altamerikanistik/ Kultur- und Sozialanthropologie des ZI Lateinamerika-Instituts der Freien Universität Berlin
  • 10.2022-03.2023 Dozentin am ZI Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin
  • 2017-2022 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Projekt „Fußball als Zugehörigkeitsraum: Amateurfußballteams lateinamerikanischer Migrant/innen in Rio de Janeiro und São Paulo“ (unter der Leitung von Prof. Dr. Stephanie Schütze).
  • 08.2015-07.2016 Wissenschaftliche Mitarbeit bei der Ausarbeitung eines Antrags zur Bewilligung von Drittmitteln zur Finanzierung eines Forschungsprojekts zu Migrant/innen-Amateurfußballligen in Brasilien (mit Prof. Dr. Stephanie Schütze)
  • 05.2014-10.2014 Praktikum beim Centrum für internationale Migration (CIM) der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Eschborn
  • 07.2011-03.2014 Studentische Mitarbeiterin im Bereich Sozial- und Kulturanthropologie am Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin
  • 02.2009-03.2009 Praktikum beim Goethe-Zentrum Santa Cruz de la Sierra, Bolivien

 

Studium

  • 2016-2022 Promotion in Kulturanthropologie am ZI Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin (Summa cum Laude)
  • 10.2010-11.2013 Masterstudiengang Interdisziplinäre Lateinamerikastudien an der Freien Universität Berlin
  • 02.2008-01.2009 Studium an der Universidad Veracruzana in Xalapa, Mexiko
  • 10.2006-05.2010 Bachelorstudiengang Kulturwissenschaften an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder)

Stipendien, Förderungen

  • 08.2016-09.2017 Stipendiatin des Internationalen Graduiertenkollegs „Zwischen Räumen“ an der Freien Universität Berlin
  • 11.2014-12.2014 Stipendiatin im Forschungsprojekt „Sport in Foreign Policy“ des Instituts für Auslandbeziehungen (ifa) in Brüssel, Belgien
  • 07.2012-08.2012 PROMOS-Stipendium für einen Forschungsaufenthalt (im Rahmen der Forschung für die Masterarbeit) in Rio de Janeiro, Brasilien

Lehre

Wintersemester 2022/23          

Methoden der qualitativen Interviewführung und der ethnographischen Feldforschung (FU Berlin)

Forschungsschwerpunkte

  • Sport und Fußball in Lateinamerika und Europa
  • Körper, Macht und Geschlecht
  • Migration und Mobilität
  • Urbane Räume
  • Ethnographische Methoden

 

Aktuelles Projekt: Ausgestaltung von Zugehörigkeiten und Mitgestaltung lokaler Räume durch Fußball in Migrationskontexten

Ich erforsche die Ausgestaltung von Zugehörigkeiten und die Mitgestaltung lokaler – sozialer, urbaner und (sport)politischer – Räume durch migrantische Amateurfußballteams und -vereine in Deutschland. Amateurfußball wird als eine alltägliche transkulturelle Praxis verstanden. In Metropolen weltweit gründen Migrant/innen Amateurfußballteams- und vereine. Der Fußball bildet eine Möglichkeit für die Akteur/innen neue Zugehörigkeiten herzustellen, wobei eine ähnliche Herkunft oder Muttersprache verbindend wirken. Im Zuge ihrer Beteiligung an lokalen Ligen und Turnieren nehmen die Teams gleichzeitig am organisierten Sport des Ankunftslandes teil und integrieren sich dort. Wie die Spieler/innen, Teams und Vereine durch ihr sportliches Engagement die urbanen, sozialen und sportpolitischen Sporträume mitgestalten, wird in diesem Projekt im Rahmen einer ethnographischen Studie untersucht. 

 

Weitere Forschungsprojekte

Fußball als Zugehörigkeitsraum: Amateurfußballteams lateinamerikanischer Migrant/innen in Rio de Janeiro und São Paulo

 

Abgeschlossenes Promotionsprojekt:

Espaços em disputaAneignungen geographischer und sozialer Räume durch Frauen im Amateurfußball in Rio de Janeiro(Betreuerin: Prof. Dr. Stephanie Schütze)

Im Rahmen des Promotionsprojektes wird die Bedeutung des Geschlechts, der sozialen Herkunft und des städtischen Raums im Frauenamateurfußball in Rio de Janeiro und die Aushandlungsprozesse, die zwischen Spielerinnen und anderen sozialen Akteur/innen auf und neben dem Fußballplatz stattfinden, untersucht. Seit der Einführung von Fußball, Ende des 19. Jahrhunderts, in Brasilien wurden Frauen im brasilianischen Fußball benachteiligt und ausgeschlossen. Fußball wurde als Männerdomäne wahrgenommen, die Entwicklung von Strukturen des Frauenamateur- oder gar des professionellen Fußballs wurde durch ausgrenzende soziale Praktiken, Diskurse und Gesetze verhindert. In den letzten zwei Jahrzehnten jedoch haben die gesellschaftliche Akzeptanz und die Anzahl von Frauen im Amateurfußball in Rio de Janeiro zugenommen. Es stellt sich die Frage, mit welchem Erfolg Spielerinnen heute in die Räume des Amateurfußballs in der Metropole vordringen und welche sozialen Konflikte daraus entstehen. Hierbei soll ein besonderer Fokus auf der Frage liegen, wie sich der Zugang von Frauen unterschiedlicher sozialer Herkunft zum Frauenamateurfußball und zum Sport allgemein gestaltet. Denn Brasilien ist ein Land mit großen sozialen Ungleichheiten, in dem überdies Rassismus eine bedeutende Rolle spielt und sich die Lebensperspektiven von Personen unterschiedlicher sozialer Herkunft und race stark voneinander unterscheiden. Inwiefern spiegeln sich diese Aspekte im Frauenamateurfußball wider?

Espaços em disputa: Appropriations of geographical and social spaces by women in amateur football in Rio de Janeiro

This doctoral project examines the significance of gender, social background and urban space in women's amateur football in Rio de Janeiro and the negotiation processes that take place between female players and other social actors on and off the pitch. Since the introduction of football in Brazil at the end of the 19th century, Brazilian women have been disadvantaged and excluded from football. Football was perceived as a male domain, and the development of structures of women's amateur or even professional football was prevented by exclusionary social practices, discourses and laws. In the last two decades, however, social acceptance and the number of women in amateur football in Rio de Janeiro have increased. The question arises as to how successful female players are today in penetrating the spaces of amateur football in the metropolis and what social conflicts arise as a result. A particular focus will be on the question of how women from different social backgrounds access women's amateur football and sport in general. Brazil is a country with major social inequalities, where racism also plays a significant role and the life prospects of people from different social backgrounds and races differ greatly. To what extent are these aspects reflected in women's amateur football?

Monographie

Haß, Julia (2024): Raumaneignungen von Frauen im brasilianischen Amateurfußball. Ethnographische Studie zu Fußball als gesellschaftlichem Aushandlungsraum. Verlag Barbara Budrich: Leverkusen.

Herausgeberschaften

Haß, Julia; Stephanie Schütze (2022): Communities in Movement: Football and Basketball in Transcultural Spaces. Sport in Society, 25(2).

Haß, Julia; Stephanie Schütze (2018): Ballspiele, Transkulturalität und Gender. Ethnologische und altamerikanistische Perspektiven. Berliner Blätter, Nr. 76: 2018.

 

Begutachtete Zeitschriftenartikel und Buchkapitel

Haß, Julia (demnächst): “‘Let’s share an Uber?’ – Collaboration, safety and the use of digital technologies in gendered football spaces in Brazil”. In: Thomas F. Carter, Sean Heath, Benjamin Marcus Hildred und Henrike Neuhaus (Hg.): Doing Anthropology in a Sporting World: Knowledge, Representation, and Collaboration in the Digital Age. Vernon Press: Wilmington. 

Haß, Julia; Stephanie Schütze (2022): „Sobreviver jogando: Women‘s Football Leagues of Bolivian Migrants in São Paulo, Brazil“. In: Jorge Knijnik und Ana Costa (Hg.): Women’s Football in Latin America. Social Challenges and Historical Perspectives Vol 1. Brazil. Palgrave Macmillan: New York. 163–180.

Haß, Julia; Stephanie Schütze (2021): “Negotiating spaces of urban sports and belonging: migrant football leagues in São Paulo and Rio De Janeiro”, Sport in Society, DOI: 10.1080/17430437.2021.1974003

Haß, Julia; Stephanie Schütze (2021): “Estratégias transculturales y de género en el fútbol de migrantes andinos en Brasil”. In: Thomas Fischer, Romy Köhler und Stefan Reith (Hg.): Fútbol y sociedad en América Latina – Futebol e sociedade na América Latina. Iberoamericana/ Vervuert: Madrid/ Frankfurt am Main. 273-288.

Haß, Julia (2019): “Making the City by Playing – Brazilian Street Soccer and Appropriations of Urban Space”. In: Diana Marisol Hernández Suárez, Luis Aguirre, Carolin Loysa, Brenda Margarita Macías Sánchez und Joanna M. Moszczynska (Hg.): Giros espacio-temporales. Repensando los entrelazamientos globales desde América Latina. Edition tranvia: Berlin.

Haß, Julia; Stephanie Schütze (2018): “New spaces of belonging: Soccer teams of Bolivian migrants in São Paulo, Brazil”. In: Xochitl Bada, Andreas E. Feldmann und Stephanie Schütze (Hg.): New Migration Patterns in the Americas: Challenges for the 21st Century. Palgrave Macmillan: New York.

Haß, Julia; Stephanie Schütze (2018): „Fußball als Zugehörigkeitsraum. Amateurteams bolivianischer Migrantinnen in São Paulo“. In: Berliner Blätter, Nr. 76, 2018, S. 115-132.

Haß, Julia (2018): “Und es gibt sie doch: Frauen, die Fußball spielen. Historische und aktuelle Dynamiken von Amateurfußball und Geschlecht in Rio de Janeiro“. In: Berliner Blätter, Nr. 76, S. 73-93.

Haß, Julia (2016): „Dinâmicas, estruturas e obstáculos no futebol amador feminino no Rio de Janeiro”. In: Esporte e Sociedade. 11(28),< http://www.uff.br/esportesociedade/pdf/es2801.pdf>.

Haß, Julia (2016): “The taxpayer’s burden and dribbling prejudices” In: Culture Report EUNIC Yearbook 2015/2016, EUNIC, Institut für Auslandsbeziehungen (ifa).

Haß, Julia (2016): „Frauenamateurfußball in Rio de Janeiro – Umkämpfter Sport- und Stadtraum“. In: Peripherie: Politik, Ökonomie, Kultur. 36(1), 57-73.

 

Rezensionen

Julia Haß (2017): Rezension zu: „Schwell, Alexandra; Buchowski, Michał; Kowalska, Małgorzata; Szogs, Nina (Hrsg.): New Ethnographies of Football in Europe. People, Passions, Politics. London 2015“. In: H-Soz-Kult, 05.01.2017.