Humboldt-Forschungspreis für Juan A. Echeverri
Der kolumbianische Ethnologe und Ethnolinguist Prof. Dr. Juan Alvaro Echeverri hat den mit 45.000 Euro dotierten Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung erhalten. Der Wissenschaftler der Universidad Nacional de Colombia, Campus Amazonia, wurde gemeinsam von der Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Susanne Klengel, Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin, und Dr. Barbara Göbel, Direktorin des Ibero-Amerikanischen Instituts der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, vorgeschlagen. Mit der Ehrung verbunden ist die Förderung eines Forschungsprojektes im Jahr 2015 an beiden Institutionen. Juan A. Echeverri wird von März bis Juni und September bis Dezember 2015 in Berlin zum Thema „Transamazonischer Wissenstransfer zwischen Lokal und Global: die Materialität von Ethnographie, indigenen Literaturen und Erinnerung“ arbeiten.
Juan Echeverri hat nach Einschätzung der Auswahlkommission unterschiedliche Perspektiven wie Ethnolinguistik, Literatur und Ökologie miteinander verknüpft und damit die transkulturelle Amazonien-Forschung entscheidend weiterentwickelt. Seine interdisziplinären Arbeitsschwerpunkte sowie seine umfassenden empirischen Erfahrungen als Ethnologe und Ethnolinguist ergänzen die enge Zusammenarbeit mit indigenen Autorinnen und Autoren. Ihre Präsenz fördert er in öffentlichen Debatten zur Geschichte, Gegenwart und Zukunft Amazoniens.
Bei seinem Aufenthalt in Berlin beteiligt sich der renommierte Wissenschaftler an der langjährigen interdisziplinären Amazonien-Forschung des Lateinamerika-Instituts und an der wissenschaftlichen Erschließung der einmaligen Sammlungen des Ibero-Amerikanischen Instituts von Text-, Bild- und Tonquellen zu diesem Kulturraum.