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Studieninhalte

Der forschungsorientierte Masterstudiengang vermittelt einen vertieften Überblick zu Lateinamerika aus den Perspektiven der Disziplinen der Altamerikanistik/ Kultur- und Sozialanthropologie, der Gender Studies, der Geschichtswissenschaft, der Literaturen und Kulturen Lateinamerikas, der Ökonomie, der Politikwissenschaft sowie der Soziologie. Er führt unter besonderer Beachtung der Area Studies regionale und disziplinäre Perspektiven zusammen und zeichnet sich durch die frühzeitige Heranführung an das wissenschaftliche Arbeiten sowie damit verbundene Aktivitäten und Erkenntnis­gewinne aus. Die Studierenden befassen sich unter Berücksichtigung der geschichtlichen und gegenwärtigen Dynamiken und Bedingtheit mit Problemstellungen der Region, die von einer ausgeprägten gesellschaftlichen Diversität sowie interdependenten, verwobenen Ungleichheiten gekennzeichnet ist und in geographischer und kultureller Hinsicht Hispanoamerika, Brasilien, die Karibik und über den Kontinent hinausreichende Verflechtungen umfasst.

Der wandelnden Perzeption Lateinamerikas im globalen Kontext sowie insbesondere transregionalen, intersektionalen und dekolonialen Ansätzen wird hierbei sowohl in der Longue Durée als auch punktuell verstärkt Rechnung getragen. Historische Kontinuitäten, Brüche und Transformationen in Lateinamerika bzw. analytische Ansätze aus Lateinamerika werden stets im Kontext ihrer lokalen und globalen Verflechtungen sowie interdependenter Asymmetrien untersucht und reflektiert. Es erfolgt eine umfassende Beschäftigung mit geistes- bzw. kultur- und sozialwissenschaftlichen Ansätzen unter Beachtung der Dynamiken von Grenzziehungen und Entgrenzungen in Bezug auf soziale und räumliche Mobilitäten, Ungleichheiten, Vorstellungen, diskursive Konventionen und Praktiken, Formen und Strategien der Repräsentation, Umwelt, Nachhaltigkeit, Mensch-Natur-Verhältnisse, Kulturen, Wirtschaften, Politiken, Materialitäten, Provenienz, Geschlechterbeziehungen und gesellschaftliche Diversität, Konvivialität etc. Dabei problematisiert der Masterstudiengang Formen kultureller, sozioökonomischer und geschlechtsspezifischer Differenz in unterschiedlichen Kontexten und unter Einbezug unterschiedlicher Materialien, Produktionen, Ansätze und Konzepte aus der Wissenschaft und Lebenswelt Lateinamerikas.

Die Studierenden erlernen den Zugang zu verschiedenen Herausforderungen des lateinamerikanischen Kontinents und vor Ort entwickelten Lösungsansätzen. Sie werden an die Voraussetzungen, Bedingungen und Ausprägungen der lateinamerikanischen Gegenwart einschließlich ihrer historischen Konstituierung herangeführt. Hierbei werden insbesondere Interpretationsansätze und Theorien zu Transformation, Entwicklung und Ungleichheiten in Lateinamerika sowie zum historisch-kulturellen Handeln, Repräsentationen und den Verflechtungen der Region dargestellt, diskutiert und angewandt. Konzepte und Paradigmen der Lateinamerikaforschung und des sogenannten Globalen Südens spielen hierbei eine ebenso zentrale Rolle wie das Erlernen und die kritische Perspektive auf die Theorien und Methoden der Geistes- und Sozialwissenschaften mit einem besonderen Fokus auf die Gender Studies. Diese stellen sowohl einen Studienfokus als auch eine transversal präsente Thematik dar, indem sie wie die dekolonialen Perspektiven in allen Studienbestandteilen aufgegriffen werden.

Der Masterstudiengang bietet eine frühzeitige und das gesamte Studium prägende Profilierung in einem geistes- bzw. kulturwissenschaftlichen, sozialwissenschaftlichen, regionalwissenschaftlichen (Brasilien) oder auf Genderfragen bezogenen Themenfeld (Profilbereich) an. Eine weiterführende Profilbildung erfolgt über den Ergänzungsbereich, in dem unter anderem in sprachlich-kultureller Hinsicht der Fokus auf den Erwerb vertiefter Kompetenzen im Creative Writing, im brasilianischen Portugiesisch insbesondere in Ergänzung zum regionalwissenschaftlichen Studium oder in indigenen Sprachen vor allem in Ergänzung zum geschichts- und kultur- und sozialanthropologischen Studium gelegt werden kann. Es werden übergreifend die Grundsätze wissenschaftlichen Arbeitens und guter wissenschaftlicher Praxis vermittelt und angewendet. Im Studium wird in das wissenschaftliche Arbeiten unter Anleitung eingeführt.