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Medellín

Die Professorin Ruth López Oseira erklärt gemeinsam mit ihren Studierenden das Forschungsprojekt ihres Semilleros.

Die Professorin Ruth López Oseira erklärt gemeinsam mit ihren Studierenden das Forschungsprojekt ihres Semilleros.
Bildquelle: Rebecca Paulus

Medellín, 11.03.2015: 

Der Besuch der Universidad Nacional mit Sitz in Medellín erlaubte uns Einblicke in die Arbeit von zwei Forschungskollektiven (Semilleros), die sich sowohl aus Bachelor- und Masterstudierenden als auch Doktorand_innen zusammensetzen. Der erste Semillero arbeitet zu Diskursen und Repräsentationen des bewaffneten Konflikts und des Friedens in Kolumbien von 1974 bis 2006. Der zweite Semillero beschäftigt sich mit theoretischen und historiographischen Reflexionen über Körper, Geschlecht, gender und Sexualitäten. Die Teilnehmenden präsentierten bei unserem Besuch ihre Forschungen über das historische Gedächtnis der LGBTI und deren soziale Bewegungen in Kolumbien. Der Besuch war für uns inhaltlich sehr bereichernd, gleichzeitig waren wir von der Form der kollektiven Forschungsarbeit beeindruckt. Im Anschluss daran organisierten Studierende der Universidad Nacional für uns eine Führug über den Campus der Universität sowie eine kurze Stadtführung. Dank der Organisation eines Exkursionsteilnehmers besuchten wir am Abend das Red feminista antimilitarista, welches sich vor 25 Jahren gründete und sich für den friedlichen Kampf gegen die Strukturen des bewaffneten Konfliktes einzusetzen. Bei unserem Treffen thematisierten wir insbesondere Gewalt im urbanen Raum mit besonderem Augenmerk auf die Herausforderungen, die sich dabei für Frauen ergeben. Der Austausch mit einer sozialen Organisation und das Kennenlernen derer alltäglichen Kämpfe konnte die theoretischen und akademischen Einblicke vom Vormittag sehr gut ergänzen.

Ein Bericht der Universität vor Ort ist hier zu lesen (auf spanisch).

Medellín, 12.03.2015: 

Am Donnerstagvormittag besuchten wir die Universidad de Antioquia (UdeA) in Medellín. Begrüßt wurden wir von Carolina Laverde, der Direktorin des Departments für internationale Beziehungen (ORI) und Carolina García Zuleta, die Verantwortliche für Wissenschaftliche Kooperationen der UdeA. Im Anschluss stellte Juan Carlos Orrego vom Fachbereich Anthropologie (Jefe del Departamento de Antropología) seinen Fachbereich vor. Javier Rosique (Director MASO) präsentierte die Forschungsgruppe des Fachbereichs, die an der Schnittstelle von Anthropologie, Sozialwissenschaften und Umweltforschung arbeitet. Nachdem Alexandra Urán und Kristina Dietz die Nähe der Forschungsgruppen aus Medellín und Berlin unterstrichen hatten, folgte die Vorstellung aller anwesenden Studierenden und ihrer Forschungsprojekte. Im Anschluss wurden Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themen eingeteilt, u. a. Mineria und Territorio, Género: Arte y Cuerpo, politische Aktionen, etc. Nach dem gemeinsamen Mittagessen ging es für die Studierenden der Freien Universität Berlin zurück zum Campus der UdeA und zu einem Treffen der Vertreter_innen der Licenciatura en pedagogía de la madre tierra mit einer Aktivität der Forschungsgruppe DIVERSER, mit der Professorin Hilda Mar Rodríguez Gómez. Spontan beschlossen wir einer politische Kundgebung zu den aktuellen Entwicklungen im Cauca beizuwohnen, welche von Studierenden der UdeA in der Universität organisiert worden war. Es wurde auf die Problematik des Landkonfliktes, der erhöhten Preise für Nahrungsmittel, die aktuelle Gewalt und die Verletzung von Menschenrechten der Campesinos und Indigenen seitens der indigenen Studierenden der UdeA aufmerksam gemacht. Der akademische Autausch, der in diesem Rahmen stattfinden konnte, eröffnete für uns neue Perspektiven auf eine Praxis der universitären Wissensproduktion. Der Studiengang versucht indigenen Studierenden innerhalb des kolumbianischen Bildungssystems nicht hegemoniales Wissen zu vermitteln, sowie sie selbst zu ermuntern, das Wissen ihrer Gemeinden zu bewahren und als "Wissen" anzuerkennen.

Ein Bericht der Universidad de Antioquia über unseren Besuch ist hier zu lesen (spanisch).

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