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Intersektionaler Ansatz

Graffiti in Bogotá

Graffiti in Bogotá
Bildquelle: Noemi Stelzig

Es ist uns wichtig, unsere Forschung aus einer intersektionalen Perspektive durchzuführen.

Intersektionalität ist ein Konzept, dass sich aus verschiedenen Teilen der Frauenbewegung entwickelt hat: Feminismus wurde zunächst von weißen Frauen aus der Mittelklasse angeführt, wodurch Frauen, die eben nicht in dieses Konzept passten, keine Stimme bekamen.

 

 

1989 brachte Kimberle Crenshaw in ihrem Aufsatz „Demarginalizing the Intersection of Race and Sex“ die Aufmerksamkeit zurück auf Diskriminierungen, die durch mehr als nur eine Achse der Ungleichheit beeinflusst werden. Dabei griff sie das Beispiel von Sojourner Truth auf, die bereits 1851 mit ihrer berühmten Frage „Ain‘t I a Woman?“ auf die Ausgrenzung afroamerikanischer Frauen aus der Frauenbewegung aufmerksam machte. Sie waren zwar Frauen, ihre spezifischen Nöte und Sorgen als afroamerikanische Frauen wurden aber nicht thematisiert. (Crenshaw, 1989: 57 ff.) Crenshaw veranschaulichte ihr Verständnis von Intersektionalität mit dem Bild der Straßenkreuzung: „Consider an analogy to traffic in an intersection, coming and going in all four directions. Discrimination, like traffic through an intersection, may flow in one direction and it may flow in another. If an accident happens in an intersection, it can be caused by cars traveling from any number of directions and, sometimes, from all of them.” (Crenshaw, 1989: 63)
Inzwischen hat sich die Idee von Intersektionalität nach Crenshaws Modell weiter entwickelt. So werden neben „Race“ und Gender eine große Vielfalt anderer sich überschneidender und wechselseitig bedingender Kategorien untersucht, bspw. Klasse bzw. sozioökonomische Situation, Behinderung, Alter. Intersektionalität hat sich damit als eine der wichtigsten Perspektiven für die Analyse sozialer Ungleichheiten durchgesetzt und befindet sich dank beständiger Selbstreflektion stets im Prozess der Neudefinition und Anpassung. So gibt es inzwischen neben wichtigen Theorien über das Thema, auch die Möglichkeit Intersektionalität als Methode anzuwenden.
In unserem Seminar haben wir uns mit diesem Ansatz beschäftigt und versucht ihn für unsere Forschungsprojekte zu operationalisieren. Während dieser Vorbereitung hat eine Kommilitonin die Überschneidung verschiedener Ungleichheitsachsen sehr bildlich als einen Teller voll mit Spaghetti beschrieben, die ineinander und miteinander verwoben sind und zahlreiche Kreuzungen (Englisch: intersections) bilden.

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