"Exclusion through Law: Legal Discrimination in Latin America"
Als Gast: Manuel Góngora (Postdoctoral Researcher at desiguALdades.net)
Seit der Kolonisierung basierten Formen sozialer Exklusion in den Amerikas auf der Konstruktion kultureller, ethnischer und rassifizierter Andersheit. Kategorien wie "Native Americans", "First Nations", "Negro", "African American", "indio", "mestizo", "mulato" und "criollo", als auch rassifizierte Gender- und Klassenkonstruktionen stehen im Mittelpunkt von Prozessen sozialer Exklusion und Stratifikation und sind maßgeblich für die Stellung verschiedener Bevölkerungsgruppen im sozialen Feld verantwortlich. Auf der einen Seite haben diese ethnisierten, rassisierten und vergeschlechtlichten Kategorien sozial exkludierende Politiken im Hinblick auf Bildung, soziale Sicherungssysteme, Stadtentwicklung und Armutsreduktion beeinflusst, die von staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren implementiert wurden. Auf der anderen Seite wurden diese diskriminierenden Kategorien durch soziale Bewegungen wieder angeeignet und positiv umdefiniert, so dass sie heute eine symbolische und diskursive Basis für neue politische Identitäten und Proteste gegen soziale Ungleichheiten darstellen. Als solche wurden diese Kategorien im Kontext komplexer transregionaler und globaler diskursiver Räume entwickelt. Im Rahmen der Ringvorlesung werden sich Expertinnen und Experten aus verschiedenen Disziplinen mit den unterschiedlichen Formen von sozialer Exklusion in Nord, Süd- und Zentralamerika sowie der Karibik auseinandersetzen. Anhand ausgewählter Länder- und Regionalbeispiele werden wir die aktuellen Krisen und Konflikte beleuchten, die mit sozialer Exklusion in den Amerikas verbunden sind und diese im globalen Vergleich diskutieren.
Zeit & Ort
03.07.2014 | 10:00 - 12:00
ZI Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin, Rüdesheimer Str. 54-56, 14197 Berlin, Raum 201