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Dr. Juliana Moreira Streva

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Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in

Juliana Moreira Streva ist eine transdisziplinäre Forscherin, Autorin und experimentelle Filmemacherin. Ursprünglich aus Brasilien lebt und arbeitet sie derzeit in Berlin. Ihre Arbeit situiert sich im Spannungsfeld zwischen antikolonialer, critical race theory und feministischer Praxis und konzentriert sich auf das koloniale Erbe der repräsentativen Demokratie, Wissensproduktion und strukturelle Gewalt, sowie auf die fortwährenden Praktiken und Strategien der Flüchtigkeit. Derzeit ist sie Postdoc-Stipendiatin an der Freien Universität Berlin und Mitglied des Projekts "Globale Repertoires of Living Together“ (BUA). Streva hat einen Doktortitel in Menschenrechtsrecht an der FUB, einen Master in Verfassungsrecht und Staatstheorie an der Pontifícia Universidade Católica do Rio de Janeiro und einen BA in Recht und Gesellschaft an der PUC-Rio. Sie war Gastwissenschaftlerin an der Brown University und an der Ha-Universita ha-Ivrit bi-Yerushalayim. Zu ihren jüngsten Arbeiten gehören das Buch Corpo, Raça, Poder (Körper, Race, Macht), die Beiträge zu den Büchern Materializing Feminism und Gramática das Corporeidades Afrodiaspóricas [Grammatik der afrodiasporischen Körperschaften] sowie der unabhängige Film Mulheres em Movimento (Frauen in Bewegung), der beim Alter do Chão Film Festival 2020 mit dem Presence Award ausgezeichnet wurde.

 

Schwerpunkt: Dekoloniale Koalition and Quilombo Flüchtigkeit

Indem sie das koloniale Erbe von Gewalt hinterfragt, lenkt Strevas Arbeit die Aufmerksamkeit auf den vielschichtigen Begriff des Quilombo (Marronage), sowohl als Theorie und Praxis, als auch als Inhalt und Methode. Sie setzt sie sich mit Werken kritischer schwarzer Denker*innen aus "Améfrica Ladina" (Gonzalez 1988) auseinander und begreift den Begriff der Quilombo als eine Ansammlung politischer Strategien, verkörperter Erinnerungen, lebendiger Archive und alltäglicher Praktiken der Flucht und des Zusammenlebens, die sich direkt mit den eurozentrischen Definitionen des "sozialen Zusammenhalts" in Frage stellt. Die Poesie und Politik der Quilombo-Fugitivität stellt mehr als eine Gegenbewegung zum Überleben des kolonialen Regimes und der Sklaverei dar und muss daher, als radikale Praxis verstanden werden, um transnationale, nicht-binäre und transdisziplinäre Koalitionen zwischen antirassistischer, dekolonialer und feministischer Praxis zu beleben, gestern, heute und in Richtung anderer Zukünfte.

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