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Requerimiento

Requerimiento

Requerimiento
Bildquelle: Felipe Guamán Poma de Ayala, Nueva Corónica y Buen Gobierno (1615) http://www.kb.dk/permalink/2006/poma/info/en/frontpage.htm

Teil der juristischen Rechtfertigung für die Eroberung indigener Territorien bildete der sogenannte requerimiento (dt.: Aufforderung, Mahnung). In diesen öffentlich vorgelesenen Erklärungen forderten die Konquistadoren – zumeist auf Spanisch oder Latein – die bedingungslose Kapitulation der indigenen Bevölkerung, die Anerkennung der Herrschaft der christlichen Kirche über die Welt und der spanischen Krone über Amerika.
Der requerimiento besagte ebenfalls, dass im Falle einer Nichtanerkennung die Indigenen zu Sklaven gemacht würden, ihnen ihr Eigentum genommen werde und dass deren kriegerische Eroberung rechtlich sei. Eingeführt im Jahre 1513 und auf den Ausarbeitungen des Kronjuristen Juan López de Palacios Rubios beruhend, wurde der requerimiento mit den Leyes Nuevas 1542 formal außer Kraft gesetzt. Schließlich wurde er im Zuge einer Politik, die nicht mehr von einer Eroberung, sondern einer Befriedung der Gebiete sprach, im Jahr 1573 mit der „Einladung, sich zu unterwerfen“ ersetzt.