Juana Castro
Internationales Graduiertenkolleg "Zwischen Räumen"
Bewegungen, Akteure und Repräsentationen der Globalisierung
Doktorandin
Projek: "Strategien der Außenpolitik Boliviens angesichts des Verbots des Kokablätter-Kauens (2009-2013)"
Ausbildung
Seit 10/2017 |
Promotionsstipendiatin des Internationalen Graduiertenkollegs „Zwischen Räumen“, Freie Universität Berlin |
10/2005 - 11/2011 |
Master of Arts - Masterstudiengang Interdisziplinäre Lateinamerikastudien, Lateinamerika-Institut, Freie Universität Berlin |
01/1997 - 12/1997 |
Ausbildung zur Diplomatin des kolumbianischen Außenministeriums, Diplomatische Akademie San Carlos, Bogotá |
01/1986 - 08/1990 |
Licenciada en Ciencias Sociales (entspr. Diplom für Sozialwissenschaften, Anm. d. Ü.), Universidad de la Sabana, Bogotá |
Berufserfahrung
02/2010 - 06/2016 |
Bei der Bundesregierung akkreditierte Diplomatin, Botschaft von Kolumbien in Deutschland (Berlín): Geschäftsträgerin a.i.; Leiterin der Abteilung Zusammenarbeit; Leiterin der Abteilung Bildung und Wissenschaft; Verantwortliche für das Max-Planck-Projekt in Kolumbien; Verantwortliche für die Organisation der deutsch-kolumbianischen Fachgespräche über Bildung und Wissenschaft; Konsulin (Geschäftsträgerin) |
08/2007 - 02/2010 |
Diplomatin im Außenministerium von Kolumbien in der Abteilung für multilaterale Angelegenheiten (Bogotá): Leiterin der Abteilung Drogenbekämpfung; Leiterin der Abteilung für Prävention transnationaler organisierter Kriminalität |
02/2000 - 06/2004 |
Bei der Bundesregierung akkreditierte Diplomatin, Botschaft von Kolumbien in Deutschland (Berlín): Leiterin der Kulturabteilung; Konsulin (Geschäftsträgerin) |
02/1998 - 02/2000 |
Diplomatin im Außenministerium von Kolumbien in der diplomatischen Akademie „San Carlos“: Assistentin der Geschäftsführung |
01/1997 - 12/1997 |
Universitätsdozentin für Sozialwissenschaften, Universidad Sergio Arboleda, Bogotá |
08/1994 - 07/1996 |
Gymnasiallehrerin für Sozialwissenschaften, Gimnasio Internacional Los Portales, Bogotá |
01/1993 - 07/1994 |
Gymnasiallehrerin für Sozialwissenschaften, Gimnasio Vermont, Bogotá |
01/1990 - 06/1992 |
Universitätsdozentin für Sozialwissenschaften, Universidad de la Sabana, Bogotá |
Stipendien
Seit 10/2017 |
Promotionsstipendiatin des Internationalen Graduiertenkollegs „Zwischen Räumen“, Freie Universität Berlin |
08/2016 - 07/2017 |
Qualifizierungsstipendiatin des Internationalen Graduiertenkollegs „Zwischen Räumen“, Freie Universität Berlin |
10/2007 - 04/2008 |
Stipendium zur wissenschaftlichen Aus- und Fortbildung in Deutschland, Deutscher Akademischer Austauschdienst - DAAD |
01/1986 - 08/1990 |
Stipendium als beste Studentin, Universidad de la Sabana |
Strategien der Außenpolitik Boliviens angesichts des Verbots des Kokablätter-Kauens (2009-2013) - Ein Reformversuch des Internationalen Drogenkontrollsystems (IDCR)
Betreuerinnen: Prof. Dr. Marianne Braig (Freie Universität Berlin), PD Dr. Martha Zapata Galindo (Freie Universität Berlin)
Im März 2009 stellte die Regierung des Plurinationalen Staates Bolivien bei den Vereinten Nationen einen Antrag auf Änderung des Einheitsabkommens über die Betäubungsmittel von 1961, um den Verpflichtungen aus der neuen Verfassung nachzukommen. Die vorgeschlagene Änderung zielte darauf ab, die Absätze des Übereinkommens zu streichen, welche das Verbot des Kauens von Kokablättern beinhalten.
Von diesem Zeitpunkt an nahm Bolivien einen komplexen Prozess diplomatischer Verhandlungen im Rahmen des Drogenkontrollsystems in Angriff, der sich über vier Jahre erstreckte, zwei Abstimmungsverfahren der Vertragsstaaten des Übereinkommens beinhaltete und mit der Kündigung und schließlich dem Beitritt, unter Vorbehalt, des bolivianischen Staates zum Übereinkommen von 1961 endete.
Unter Berücksichtigung vorliegender Studien über internationale Beziehungen hinsichtlich internationaler Systeme könnte die Strategie der bolivianischen Regierung als Versuch zur Reformierung des internationalen Drogenkontrollsystems interpretiert werden. Innerhalb dieses Systems sind Staaten wie Bolivien aufgrund ihrer Stellung in der internationalen Gemeinschaft gezwungen, zum Schutz ihrer nationalen Interessen auf die Bildung oder Stärkung bilateraler und regionaler Allianzen, die Entwicklung diplomatischer Strategien auf der Grundlage kultureller und identitätsbezogener Interessen sowie auf den Einsatz völkerrechtlicher Instrumente zurückzugreifen.
Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf die Rekonstruktion der Verhandlungen, die zwischen März 2009 und Januar 2013 im Zusammenhang mit dem Antrag Boliviens stattfanden. Sie soll die Bedingungen untersuchen, unter denen die Strategie der bolivianischen Regierung auf der Grundlage der bilateralen und multilateralen Verhandlungen zu dieser Thematik im Rahmen der Vereinten Nationen entwickelt wurde. Zudem soll die Dynamik des internationalen Drogenkontrollsystems als Reaktion auf den Reformwunsch Boliviens nachvollzogen und analysiert sowie die Ergebnisse und der Umfang der einzelnen Verhandlungsprozesse ermittelt und untersucht werden. Schließlich zielt die Untersuchung darauf ab, die Vorteile der Nutzung von Quellen zu erforschen, welche diplomatische Verhandlungen rekonstruieren, um die Forschungsparadigmen zu internationalen Beziehungen auf dem Gebiet der Drogenpolitik zu ergänzen.