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Trends der internationalen Lateinamerikaforschung

Projekt

Ausgangspunkt des hier präsentierten Projektes war die Idee, der internationalen Lateinamerikaforschung, vor allem aber der Forschung in Lateinamerika selbst, eine größere Präsenz auf der bestehenden Homepage des LAI einzuräumen, damit sich Lehrende und Studierende über aktuelle Entwicklungen in der Lateinamerika-Forschung informieren können.

Ziele

Durch die Finanzierung über Mittel aus den Zielvereinbarungen der FU Berlin 2005/06 (Antrag PD Dr. Martha Zapata Galindo) konnte in der Zeit von Januar bis März 2006 die Arbeitsgruppe „Hypertext-Informationssystem Lateinamerika“ eingerichtet werden, die eine Überblicksrecherche zu den Trends der internationalen Lateinamerikaforschung, insbesondere von lateinamerikanischen Ländern, durchführte.

Dazu wurde in erster Linie das Internet genutzt, aber auch die Zeitschriftendatenbank des Ibero-Amerikanischen Institutes. Neben der Dokumentation von neuen Themen und der Erstellung einer Datenbank als Ausgangspunkt für weitere Ergänzungen, sollte die Verknüpfung von Begriffen, Debatten und Regionen in einer Art „Kartographie der Lateinamerikaforschung“ sichtbar werden. Diese Informationen sollen den Studierenden des Lateinamerika-Institutes über die deutschsprachige Forschung hinaus einen Einblick in die aktuelle internationale Forschung bieten. Zusätzlich wird das Internet mit seinen großen Datenbanken und umfangreichen Websites als wichtiges Medium für das Studium vorgestellt und der Grundstein für eine Homepage zu den „Trends der internationalen Lateinamerika-Forschung“ gelegt.

Ursprünglich als Ergänzung zur CIBERA-Datenbank am IAI angedacht, konzentrierte sich das Projekt „Hypertext-Informationssystem Lateinamerika“ nach Einführung des Content Management Systems an der FU im Jahr 2006 stärker auf den Aufbau einer eigenen Datenbank, die in Arbeitsgruppen oder Seminaren eine ständige Ergänzung und Aktualisierung erfahren sollte. Die Einrichtung dieser Homepage mit ihren interaktiven Bereichen ist ein erster Schritt in diese Richtung.

Realisierung

Um den Einstieg in einen Survey zu aktuellen Forschungskomplexen zu finden, musste die Recherche eingegrenzt und strukturiert werden. Zur anfänglichen Orientierung lag der Fokus auf den bekannten Themen wie Erinnerung, Soziale Bewegungen, Transnationalität, Transkulturalität und Translation, Raum und Grenze, Repräsentationen sowie (Trans-) Gender- und Queerforschung, um zu sehen, wie sich diese Themenschwerpunkte entwickelten und von möglicherweise neuen Forschungsfragen abgelöst würden .

Die Recherche wurde auf internationalen Zeitschriften und E-Zeitschriften, größere nationale und internationale Kongresse, internationale Forschungsinstitutionen, darunter die großen Universitäten mit Lateinamerika-Departments, und auf Datenbanken im Netz ausgedehnt. Das gewaltige Angebot an Zeitschriften erlaubte nur eine „Grassroot“-Recherche der Zeitschriften über den Current Content Dienst des Ibero-Amerikanischen Institutes, die sich an den oben genannten Themen ausrichtete. Ergänzt wurde der Überblick durch eine Sichtung der anglo-amerikanischen e-Zeitschriften, wobei hier der Zugang häufig beschränkt war. Ein hilfreicher Einstieg in die Recherche waren Portale, Linksammlungen und Datenbanken zu Lateinamerika im Netz.

Als zeitlicher Rahmen für unsere Recherche wurden die Jahre 2003 bis Anfang 2006 gewählt.

Probleme

Der begrenzte Zeitrahmen und die gewaltige Menge an Websites erzwang eine Selektion, die einerseits über die Themenvorgabe als notwendige Strukturierung bei den Zeitschriften den Rechercheblickwinkel verengte, zum anderen wurden portugiesische Publikationen ausgeklammert (und damit der wichtige Bereich der brasilianischen Forschung). Die Auswahl kann durchaus zu einer Verzerrung der Ergebnisse führen.

Der notwendige Übergang von der quantitativen Sichtung der Zeitschriftenthemen zur qualitativen Recherche einzelner Artikel war im beschränkten Zeitrahmen kaum möglich. Ebenso konnten die Forschungsprojekte und Studienschwerpunkte der diversen Universitäten nicht en detail durchgesehen werden.

Darüber hinaus kam nicht allen akademischen Disziplinen die gleiche Aufmerksamkeit zu, bedingt durch die Spezialisierungen der Mitglieder der Arbeitsgruppe. Obwohl die Kompetenz stärker bei den Sozial- und Kulturwissenschaften angesiedelt war, wurden wirtschaftliche und literarische Themen eingearbeitet.

Problematisch bei der Recherche im Netz war die Tatsache, dass viele Websites nicht übersichtlich gestaltet sind und ihre Durchsicht mehr Zeit verlangte, als zur Verfügung stand. Auch Zugangsbeschränkungen oder die Kurzlebigkeit bestimmter Informationen, das betrifft insbesondere Kongresse, die nur zeitnah im Netz präsent sind, erschwerten die Arbeit.

Obwohl all diese Probleme, die Recherche beeinflussten, sind doch spannende Ergebnisse entstanden, die die Grundlage für diese Homepage sind.

Ergebnisse

Die Recherchen geben Einblick in die, den jeweiligen regionalen bzw. nationalen Interessen unterliegenden spezifischen Debatten und Forschungsfragen zu Lateinamerika. Besonders (inter-)nationale Kongresse mit ihren aktuellen Themen können als aussagekräftige Indikatoren für dieses Ergebnis herangezogen werden. Die Sichtung der Zeitschriften aus Lateinamerika ergab generell einen relativ starken Bezug auf das jeweilig „eigene“ Land und seine spezifischen Forschungsinteressen. Um die Verbindung von Themen und Regionen/nationaler Forschung sichtbar zu machen, wurden zwei Tabellen angelegt, die einmal nach Konferenzen und nach Zeitschriften geordnet sind.