Margherita-von-Brentano-Preis 2013
“Unsere Gesellschaft im ganzen ist nicht voll emanzipiert. Die Emanzipation einer benachteiligten Gruppe in einer Gesellschaft, die im ganzen nicht und in der keiner voll emanzipiert ist, kann volle Gerechtigkeit nicht herstellen.“
Margherita von Brentano
Das internationale EU-Verbundprojekt “Medidas para la inclusión social y equidad en Instituciones de Educación Superior en América Latina“ - MISEAL erhält den Margherita-von-Brentano-Preis 2013
Aufgrund seines „vielseitigen und steten Engagements für die Frauen- und Geschlechterforschung in Lehre und Forschung, Hochschulpolitik und Wissenstransfer“ geht der Margherita-von-Brentano-Preis der Freien Universität Berlin im Jahr 2013 an das von der Europäischen Union geförderte Verbundprojekt MISEAL (Maßnahmen zur sozialen Inklusion und Gleichstellung in lateinamerikanischen Hochschuleinrichtungen). Es wird für seine „Verdienste um die wissenschaftlich geleitete und fundierte Förderung der Gleichstellung innerhalb und außerhalb der Universität sowie für seinen Einsatz für einen interkulturellen Dialog in der Geschlechterforschung“ ausgezeichnet. Des Weiteren würdigt die Auswahlkommission MISEAL für „seine fundierte Perspektive auf Maßnahmen der sozialen Inklusion und Gleichstellung an lateinamerikanischen Hochschuleinrichtungen“; ein Projekt, das nach Worten des Präsidenten der Freien Universität Berlin, Prof. Dr. Peter-André Alt, “zweifelsfrei Leuchtturmcharakter besitzt“.
Der Preis wird seit 1995 auf Vorschlag des Zentralen Frauenrates der Freien Universität Berlin verliehen und ist einer der anerkanntesten und höchstdotierten Frauenförderpreise in Deutschland. Dieses Jahr ehrt die Auswahlkommission die Leiterinnen des Verbundprojektes MISEAL, PD. Dr. Martha Zapata Galindo und Prof. Dr. Marianne Braig, die dieses vom Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin aus gemeinsam mit Prof. Dr. María da Costa vom Geschlechterforschungsprogramm PAGU der Universidade Estadual de Campinas in Brasilien koordinieren.
MISEAL fokussiert vier Arbeitslinien: Maßnahmen zur Gleichstellung; Frauen- und Geschlechterforschung; Vielfalt und Internationalisierung des Wissens; universitäre Strukturen. Das Projekt basiert auf einer kritischen Analyse bestehender Konzepte zu sozialer Inklusion und Gleichstellung sowie daraus abgeleiteter Politiken an lateinamerikanischen Hochschulen. Die Untersuchung beschränkt sich dabei nicht nur auf eine Diskriminierungsform, sondern gründet sich auf einer intersektionalen Perspektive unter Einbezug der Ausgrenzungskriterien Geschlecht, Ethnizität, Klasse, Alter, sexuelle Orientierung und körperliche Verfasstheit.
An dem Projekt kooperieren renommierte Frauen- und Geschlechterforscherinnen aus zwölf lateinamerikanischen und vier europäischen Universitäten. Diese untersuchen und entwickeln Maßnahmen und Instrumente, die die Gleichstellung und Teilhabe gesellschaftlich benachteiligter Gruppen an der Hochschulbildung in lateinamerikanischen Ländern ermöglichen sollen.
Die beteiligten Universitäten sind: Universidad de Buenos Aires, Argentinien, Universidade Estadual de Campinas, Brasilien, Facultad Latinoamericana de Ciencias Sociales mit Sitz in Chile, Universidad Nacional de Costa Rica, Facultad Latinoamericana de Ciencias Sociales mit Sitz in Ecuador, Universidad de El Salvador, University of Hull, England, Facultad Latinoamericana de Ciencias Sociales mit Sitz in Guatemala, Universidad Nacional de Colombia, Kolumbien, Universidad Nacional Autónoma de México, Universidad Centroamericana, Nicaragua, Pontificia Universidad Católica del Perú, Universytet Lodzki, Polen, Universitat Autònoma de Barcelona, Spanien, und die Facultad Latinoamericana de Ciencias Sociales mit Sitz in Uruguay.
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