Bruttonationaleinkommen (BNE)
Dem Bruttonationaleinkommen (ehemals Bruttosozialprodukt) liegt das Inländerkonzept1 zugrunde. In seine Berechnung gehen also diejenigen Leistungen ein, die inländische Produktionsfaktoren sowohl im Inland als auch im Ausland erbringen. Das BNE gibt also Auskunft über die von Inländern erwirtschafteten Primäreinkommen und wird heutzutage als wesentlicher Einkommensindikator betrachtet.
Im Bruttoinlandsprodukt (BIP) sind die Leistungen aller enthalten, die im Inland leben, d.h. auch von Ausländern und Ausländerinnen (beispielsweise fließt auch das Einkommen einer Französin, die in Hamburg als Professorin an der Uni arbeitet in das deutsche BIP ein). Die Leistungen der Inländer im Ausland jedoch, z.B. eines in Deutschenland lebenden Malers in Basel, sind hingegen nicht enthalten.
Anders beim Bruttonationaleinkommen (BNE): Hier werden ausschließlich die den Inländern zufließenden Primäreinkommen erfasst. Ausschlaggebend für die Berechnung ist der Wohnort: Das bedeutet, dass auch Staatsbürger und -bürgerinnen, die im Ausland arbeiten, solange sie ihren ersten Wohnsitz im Inland haben, in die Leistungsberechnung mit einfließen (im Ausland arbeitende Inländer). In gleicher Weise aber bleiben diejenigen Personen unberücksichtigt, die als Ausländer und Ausländerinnen im Inland arbeiten.
Deutschland – Bruttoinlandsprodukt und Bruttonationaleinkommen von 1970 bis 2010 (in Mrd. US-Dollar; bis 1991 nur altes Bundesgebiet)
Quelle: Weltbank WDI