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Symbolik

Tiermotive

Papageien

Die Vögel auf beide Seiten der „Berge“ unter dem Kreuz könnte man als Papageien, die an das Paradiesvogel erinnern, interpretieren. 

Lamas und schafähnliche Tiere  

In der inkaischen Kultur spielten besonders weiße Lamas, wie sie auf dem Altartuch zu sehen sind, für Opferrituale der andinen Religion eine wichtige Rolle. Dies könnte auch mit dem Opferlamm der christlichen Religion assoziiert werden.

Florale Motive

Bestimmte Blumen fanden häufig rituelle Anwendung. Vor allem die Cantuta (Cantua buxifolia) hattet sakrale Bedeutung in der inkaischer Welt. Viele der abgebildeten Blumen auf dem Altartuch könnte man als cantuta interpretieren. Die büschelförmige Blumen auf beide Seite der größten Blumen unter dem Kreuz, könnte man als Achiote (Bixa orellana) interpretieren, eine Heilpflanze, der auch magische Kräfte zugeschrieben und die als Naturfarbe für Textilien verwendet wurde.

Kreuz

Als zentrale Figur steht ein Kreuz. Dieses ist eines der bedeutendsten Symbole des Christentums, aber auch im Andenraum repräsentiert das Kreuz die Verbindung zwischen verschiedenen Weltebenen, oben und unten, sowie Westen und Osten. (siehe Kosmologie in den Anden)

Um das zentrale Symbol des Kreuzes, sind Schafe, die auch Lamas sein könnten, Papageien und Blumen abgebildet.

Andere Symbole

Das Symbol unter dem Kreuz ähnelt einem weit auseinander gezogenen "M". Dies könnte man als zwei Berge (apu) interpretieren. Unter jedem dieser "Berge" findet sich ein Symbol, das einem liegenden "S" ähnelt. Der Verlauf der Linien könnte man mit Bewegung assoziieren und als Symbol für den Übergang zwischen den oberen und den unteren Welt und damit als Symbol der Fruchtbarkeit interpretieren.

Farben

Das Altartuch hat einen roten Hintergrund, einen blauen Rand und ist mit weißen Blütenmustern verziert. Die Farbgestaltung des Altartuches erinnert den christlich-europäisch geprägten Betrachter an die kanonischen Farben Marias. Für die indigenen Betrachter waren aber Rot und Blau inkaisches Herrschaftssymbole und wurden sogar nach der europäischen Invasion weiter verwendet und erinnerten an die inkaische Herrschaft und Autorität. Über die Bedeutung von Farben im rituellen Kontext schreibt Eva Fischer:

„Die Farbe Blau weist auf den sakralen Bereich hin, Rot wird mit Blut assoziiert, Weiß steht für positive Kräfte, für die Berggipfel als Wächter über die Dorfgemeinschaft, für männlich und fruchtbar“.

In Eva Fischer http://www.lateinamerika-studien.at/content/kultur/ethnologie/ethnologie-1147.html

 

 

L. B.