Quechua
Im Lautsystem:
Differenzierte Phonemik des Quechua. Hier werden die Labiale p, p’ und ph, die Palatale ch, ch’ und chh, die Alveolare t, t’ und th unterschieden, sowie q, q’, qh, k, k’ und kh. Die unterschiedliche Aussprache ist bedeutungsrelevant.
Beispielhaft seien die Worte chaki »Fuß« und ch’aki »trocken, Durst« genannt. Das /ch/ in chaki wird wie das spanische /ch/ gesprochen, während bei dem /ch’/ in ch’aki auf den kräftig gesprochenen Beginn eine Art Pause folgt.
In der Grammatik:
Agglutinierende Sprache, d.h. die Wortwurzel wird nicht verändert, sondern lediglich durch Suffixe ergänzt
Durch ein einziges Verb kann ein ganzer Satz ausgedrückt werden:
waqya-mu-wa-nki
rufen-in meine Richtung-mich [Pronom. Objekt]-2. Sgl.
Du rufst mich«.
In der ersten Person Plural gibt zwei verschiedene Formen: ñoqancheq »wir« (inklusiv) schließt den Angesprochenen mit ein, ñoqayku »wir« (exklusiv) schließt ihn aus.
Verbformen können sehr komplexe Formen annehmen. Das pronominale Objekt kann im Verb enthalten sein:
qhawa-yki
sehen-ich dich
Ich sehe dich
Satzverknüpfungen erfolgen ohne Konjunktionen.
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Der Genitiv wird durch Possessivkonstruktionen zum Ausdruck gebracht:
Pablo-qta mama-n sumaq
Pablo-Possessivendung Mutter-Possessivadjektiv gut
Pablos Mutter ist gut
Einfache Aussagesätze kommen ohne das Verb »sein« aus:
wasi-qa jatun
Haus-betreffend groß
Das Haus ist groß
Die übliche Syntax ist Subjekt-Objekt-Verb:
warmi llaqta-man ri-n
Frau Dorf-nach gehen-3. Sgl.
Eine Frau geht ins Dorf
Es gibt wenige Abstrakta.
Textbeispiel Moderne mit Hintergrundinformationen
Textbeispiel Kolonialzeit mit Hintergrundinformationen
Tonbeispiel mit Hintergrundinformationen