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Farbliche Gestaltung des unku

Die Hemden mit roten und blauen Farben waren besonders im kolonialisierten Peru beliebt. Diese zwei Farben hatten aber schon vorher eine ganz einzigartige Bedeutung in den Anden. Während des Inkareiches symbolisierten diese Töne eine Verbindung zur Inkaherrschaft. Später, nach der Eroberung, stellten sie eine nostalgische Beziehung zum inkaischen Adelsstand her - eine Art indirekter Botschaft. Diese Farben haben trotz der spanischen Eroberung kontinuierlich die inkaische Autorität vergegenwärtigt.

Vorder- und Rückseite des kolonialen unku (VA 4577) (© Ethnologisches Museum Berlin)

Die Rück- und Vorderseite viele kolonialzeitlicher unku (u.a. auch des unku des Ethnologischen Museums von Berlin) sind spiegelbildlich und die Farben auf beiden Seiten umgekehrt. Dieser Effekt stellt allerdings eine weitere Besonderheit der Kolonialzeit dar, die nicht in der Inkazeit vorkam. Dies alles zeigt, dass, obwohl es einige Veränderungen in der Gestaltung des unku gab, vieles, was noch an die inkaische Herrschaft erinnerte, von den Peruanern mit Hilfe solcher Textilien in der Kolonialzeit weiterhin bevorzugt wurde.

 

 

Í. F. P.