Gebrauch
Unku: Prestigeobjekt im Inkastaat
Unku war das repräsentative Kleidungsstück der Inkaherrscher, hier: der Inka Manco Capac. (in: Guaman Poma, S. 86, ca. 1615) (© Det Kongelige Bibliotek)
Die hohe Qualität und die besondere Gestaltung der cumbi-Textilien prägten sich im elitären Gebrauch aus. Nur dem Inkaadel war das Tragen eines cumbi-unku erlaubt. Damit hebt sich der Inkaadel von der übrigen Bevölkerung ab.
Cumbi-Textilien waren ein herausragendes Element innerhalb der reziproken Beziehungen zwischen dem Inka und der Bevölkerung als auch zwischen dem Inka und den andinen Gottheiten.
Um politische Allianzen zu bekräftigen oder zu schließen wurden im Zusammenhang mit Feierlichkeiten, bei denen chicha in keru getrunken wurde, unku als Geschenke überreicht. Als Auszeichnung für besondere Loyalität und Verdienste wurden unku vom Inka an lokale Herrscher gegeben. Textilien spielten für die Erweiterung und die Festigung der Herrschaft des Inka eine wichtige Rolle, weshalb eine permanente Textilproduktion erforderlich war.
Im religiösen Kontext waren cumbi-Textilien eine der wertvollsten Gaben. Huaca und mallqui wurden mit diesen eingekleidet. Weiterhin dienten Textilien als Opfergaben an die andinen Gottheiten, die in Ritualen verbrannt wurden. Der Inka, der Sohn der Sonne, trug jeden unku nur einmal. Diese wurden gesammelt und ebenfalls als Opfergabe verbrannt.
A. E.