Eroberung Mexikos
Nachdem die größten Inseln der Antillen besetzt waren, dehnten die Spanier von Kuba und Panama ausgehend ihre Eroberungszüge auf das amerikanische Festland aus.
Nach den erfolglosen Expeditionen von Francisco de Córdoba und Juan de Grijalva in den Jahren 1517 und 1518 nach Yucatán, folgte Hernán Cortés 1519 den Gerüchten von einem reichen Volk im Landesinneren. Er landete zunächst auf der Yucatán vorgelagerten Insel Cozumel, betrat schließlich Festland und zog weiter nach Tabasco, das er erobern konnte, und wo ihm von den besiegten Kaziken als Zeichen der Ehrerbietung unter Anderem zahlreiche Sklaven geschenkt wurden. Darunter befand sich auch eine Frau namens Malintzin (auch Malinche genannt). Diese sprach Maya und Nahuatl und diente Cortés zusammen mit einem Spanier namens Jerónimo de Aguilar, der seit einer früheren Expedition bei den Maya lebte und deren Sprache beherrschte, als Dolmetscherin. In Tabasco verstärkten sich die Gerüchte vom Reichtum der Mexica (Eigenname der Azteken). Daher zog Cortés weiter, zunächst in die Region des heutigen Veracruz, wo er die Siedlung Villa Rica de la Veracruz gründete und sich zum Gouverneur des von ihm neu entdeckten Landes ausrufen ließ. Damit entzog er sich der Autorität des kubanischen Gouverneurs Diego Velásquez und unterstellte seine Unternehmung direkt dem spanischen König.
Bei seiner Weiterreise in Richtung der heutigen Stadt Mexiko traf Cortés auf die Tlaxcalteken, die er nach harten Kämpfen als wertvolle Verbündete gegen die Azteken gewinnen konnte.
Nach einem blutigen Gewaltmarsch und diversen Versuchen des Aztekenherrschers Montezuma (überliefert sind u.a. auch die Schreibweisen Motecuzoma oder Moctezuma), die Spanier durch Bestechung, Bitten und Hinterhalte zum Rückzug zu bewegen, marschierten diese am 8. November 1519 schließlich in der Aztekenhauptstadt Tenochtitlán ein.
Schon kurz nach ihrer Ankunft nahmen die Spanier Montezuma gefangen, obwohl die Azteken sie gastfreundlich aufgenommen, bewirtet und mit wertvollen Geschenken überschüttet hatten. Cortés wollte damit ihre Sicherheit gewährleisten, da ihm die prekäre Lage in der sie sich, umgeben von aztekischen Kriegern, trotz aller Gastfreundlichkeit befanden, durchaus bewusst war.
Im April 1520 kam es durch einen Zwischenfall zum Aufstand in Tenochtitlán. Montezuma wurde getötet und die Spanier in dieser sogenannten Noche Triste ("Traurigen Nacht") aus der Stadt vertrieben. Cortés gelang es jedoch weitere Verbündete gegen die Azteken zu sammeln und belagerte mit ihrer Hilfe die Stadt über 90 Tage lang. Nach dem Ausbruch einer Pockenepidemie und dem Beschneiden des Zugangs zu den Nahrungsmittel- und Wasserreserven durch die Spanier, gaben die Azteken ihren Widerstand schließlich auf. Der letzte Aztekenherrscher Cuauhtemoc wurde am 13. August 1521 gefangengenommen und später von den Spaniern gehängt. Damit endete der Kampf um die Eroberung Tenochtitláns, was den Niedergang des Aztekenreiches einläutete.
Eine Bilderserie aus dem Museo de América in Madrid interpretiert fast 200 Jahre später die diversen Szenen der Eroberung Mexikos.
Peggy Goede