Gemälde und Tragaltäre - Einführung
Tragaltäre
Gemälde
Introducción Pinturas y Retablos - Audio (gesprochen von Peggy Goede)
Literaturverzeichnis
© Ethnologisches Museum Berlin
Gemälde und Tragaltäre
Als die Spanier 1532 mit der Eroberung des Inkareiches begannen, sollten sie nicht nur neue Schätze und Untertanen für die spanische Krone gewinnen, sondern hauptsächlich die Seelen der sonst verlorenen "heidnischen" Indígenas retten. So zumindest lautete die offizielle Version Spaniens, die eine Eroberung mit all ihren Folgen zunächst rechtfertigte.
Auftraggeber für die Anfertigung kolonialer Kunstwerke war daher hauptsächlich die katholische Kirche, die in dem bildlichen Gut ein didaktisches Mittel fand, das der anderssprachigen indigenen Bevölkerung die neuen christlichen Werte plastisch vor Augen führen sollte.
Resultat war, dass in der kolonialen Kunst vor allem religiöse Motive vorherrschten. Die sakrale Ikonographie, wie z.B. Mariendarstellungen, Heilige und Erzengel, kam besonders in den kolonialen Gemälden und den Altären, die die Kirchen schmückten, zum Ausdruck.
Wurden diese anfangs aus Europa eingeführt, kamen mit den Kunstwerken auch Mönche und etwas später Künstler nach Amerika, welche die indigenen Maler und Kunsthandwerker in der europäischen Ikonographie und Technik unterwiesen.
Bald jedoch entwickelten diverse Werkstätten eigene lokale Stile, so dass in den bedeutendsten kolonialen Städten wie Cuzco, Lima, Quito und Potosí schließlich ganz charakteristische Malschulen entstanden.
Einige der uns heute erhalten gebliebenen kolonialen Kunstwerke wie das Gemälde der Virgen de Latacunga, das Gemälde des San Isidro Labrador und der Tragaltar der Virgen de Quito finden sich in der Abteilung für Koloniale Kunst Lateinamerikas des Ethnologischen Museums Berlin.
Peggy Goede